Das Element „Erde“ ist eines der fünf Elemente und wird direkt mit der „Mitte“ in Verbindung gebracht. Es steht für Stabilität, Ernährung und Ausgleich. Die Erde ist das Element, das jedes Mal in der Übergangsphase zwischen dem einen und dem anderen Element die Transformation ermöglicht.
Die chinesische Medizin kennt das komplexe Systems der Fünf-Elemente-Lehre, welche Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser umfasst. Diese Elemente repräsentieren verschiedene Aspekte der Natur und des menschlichen Körpers.
Im Prinzip wird jedes Element in einer Jahreszeit gespiegelt – ausser die Erde: Das Holz steht für den Frühling, Feuer für den Sommer, Metall für den Herbst und das Wasser für den Winter.
Die Erde als Verbindung zwischen allen Elementen
Die jeweilige Brücke, die Verbindung dazwischen ist die Erde. Ich bezeichne sie deshalb auch als Transformations-Heferin und in alten Texten wird auch viel über die Mitte als Synonym zum Element Erde benutzt
Die „Mitte“ bezieht sich auf das Zentrum des Körpers, insbesondere den Verdauungstrakt, und umfasst die Organe Milz und Magen. Diese Organe sind in der TCM eng mit der Verarbeitung und Transformation von Nahrung und Flüssigkeiten sowie mit der Umwandlung in Qi (Lebensenergie) und Blut verbunden.
Die „Mitte“ spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und der Gesundheit des gesamten Körpers.
Eine starke Mitte und die Verdauung
Ein starkes und gut funktionierendes Zentrum bedeutet, dass die Nahrung effizient in Energie und Nährstoffe umgewandelt wird, was die Grundlage für ein gesundes und starkes Qi bildet. Ein schwaches Zentrum kann zu Müdigkeit, Verdauungsproblemen und einem Ungleichgewicht im gesamten Organismus führen.
Darüber hinaus repräsentiert die Erde nicht nur die physische Verdauung, sondern auch die Fähigkeit, mental und emotional zu „verdauen“, das heißt, Erfahrungen zu verarbeiten und emotional stabil zu bleiben.
Die Erde im Spätsommer
Eine ganz besonders grosse Rolle spielt die Erde im Spätsommer. Jetzt will die funkelnde, sprühende, laute Feuerkraft des Sommers in das Element Metall gewandelt werden, welches dann für Reifung, Ernte und Konzentration steht (was du hier nachlesen kannst). Keine leichte Aufgabe.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es bestimmte Lebensmittel, die als besonders förderlich für die Stärkung der Mitte und des Erdelements gelten. Diese Nahrungsmittel unterstützen die Funktion von Milz und Magen, fördern die Verdauung und helfen dabei, das Qi zu stärken.
Wann braucht das Erdelement besonders Stärkung und Hinwendung?
Sehr vereinfacht ausgedrückt ist es jedes Mal dann, wenn Du merkst, du bist aus deiner Mitte gefallen und findest nicht mehr leicht zurück. Dies kann emotional sein oder sich auch körperlich ausdrücken.
In meiner Praxis geben mir die getasteten Pulse einen aussagekräftigen Überblick, wie sich dein ganz eigenes Pulsbild zeigt. Auch hier vereinfacht lässt sich sagen: hinkt das Erdeelement den andern Elementen etwas hinten nach, braucht es eine Unterstützung, was ich in erster Linie dann mit einer angepassten Nadelung mache.
In spezifischen Situation empfehle ich zusätzlich eine Anpassung der Ernährung an die Bedürfnisse des Körpers.
Im Speziellen kann dies bei Konzentrationsschwäche, Regelschmerzen, Hormonellen Schwankungen, Wechseljahren, Unausgeglichenheit, Grübelei, Sorgen, Energielosigkeit oder bei den klassischen Verdauungsproblemen wie Blähungen, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Nährstoffmangel sehr hilfreich sein.
Besonders wichtig ist diese gute Ernährung auch im Hinblick auf die kühlere Jahreszeit für die Stärkung des Immunsystems.
Es gibt also viele gute Gründe dafür, aktuell einen Schwerpunkt auf Erde stärkende Ernährung zu legen.
Wie du das in deinem Alltag integrieren kannst.
- Warmes Frühstück: Ein warmes Frühstück wie Hirsebrei oder Haferflocken, Linsen oder anderes Eiweiss stärkt die Mitte.
- Regelmäßige Mahlzeiten: Die Erde liebt regelmäßige Essen-Zeiten. Wie grundsätzlich jeder Rhythmus die Mitte stärkt
- Langsam und genussvoll essen: In unserer hektischen Zeit ist das manchmal eine Herausforderung und gleichzeit gewichte ich diesen Aspekt enorm hoch. Also: Handy weglegen, viel kauen, auch flüssige Nahrungsmittel kauen, sich Zeit nehmen, entspannen und allenfalls angenehme Gespräche dazu führen.
Das hilft garantiert, die Nahrung gut aufzunehmen, Beschwerden zu verringern und ist genau so wichtig wie die Frage nach den sinnvollen Lebensmitteln.
Ich bin auch überzeugt davon, dass unser weiser Körper mit der Lust auf bestimmte Nahrung ausdrückt, was er aktuell gerade braucht.
Getreide:
Wähle leicht verdauliche und die Milz nährende Getreidearten. Sie stärken das Qi und helfem dem Körper sich zu erden.
- Reis
- Hirse
- Hafer
- Dinkel
- Buchweizen
Wurzelgemüse:
Wurzelgemüse ist nahrhaft, leicht süßlich und hat eine wärmende Wirkung. Wenn du Stärke aufbauen oder erhalten willst, greif zu den Wurzeligen und einem meiner Lieblinge: Dem Kürbis.
- Karotten
- Süßkartoffeln
- Kürbis
- Pastinaken
- Karotten
Hülsenfrüchte:
Hülsenfrüchte sind reich an Nährstoffen und Ballaststoffen, die die Verdauung fördern und das Qi stärken. Sei sorgfältig damit, wie du sie verdauen kannst. Eventuell muss sich deine Verdauung auch daran gewöhnen. Ausreichend Zeit lassen beim Kochen, allenfalls vorher einlegen und gut waschen.
- Kichererbsen
- Linsen
- Bohnen
Warmes, gekochtes Essen:
- Suppen und Eintöpfe: Insbesondere solche mit wärmenden Gewürzen wie Ingwer oder Zimt.
- Gedämpftes Gemüse und gekochtes Obst: Diese sind leichter verdaulich und belasten die Mitte nicht. In Jahren der üppigen Ernte kannst du auch sehr gut eingemachte Früchte essen.
Milde Gewürze:
- Ingwer
- Zimt
- Kardamom
- Fenchel
- Koriander
- Liebstöckel
Diese Gewürze haben eine wärmende und beruhigende Wirkung auf die Verdauung und können zu einem inneren Lächeln führen. Der sitzende Buddha mit seinem üppigen Bauch und dem Lächeln im Gesicht ist ein Sinnbild des Erdeelements und des Ruhens in der eigenen Mitte.
Lebensmittel mit natürlicher Süsse:
- Reife Äpfel
- Birnen
- Datteln
Natürliche Süße in Maßen kann die Milz nähren und das Erdelement unterstützen. Das Zauberwort ist das Mass und achte darauf, zu welcher Tageszeit es dir besonders gut tut.
Nahrungsmittel mit gelber Farbe:
- Kürbis
- Mais
- Gelbe Paprika
In der TCM wird die Farbe Gelb mit dem Erdelement in Verbindung gebracht. Gelbe Lebensmittel gelten daher als besonders förderlich für die Mitte. Du kannst dir auch mal ein gelbes Tuch über die Schultern legen und die Wirkung davon wahrnehmen.
Mein persönlicher Top-Tip: Kürbissuppe
Ich liebe Kürbis! Eine Suppe ist schnell zubereitet, was für mich auch ein wichtiger Faktor ist und schmeckt je nach Kürbis und Gewürzen immer wieder in Nuancen anders.
Für Suppen bevorzuge ich Exemplare, die ich nicht schälen muss z.B. Hokkaido oder Butternuss. Kürbis waschen, mit einem guten Messer aufschneiden und die Kerne rausholen. Dann in Stücke schneiden und in Wasser weichkochen, würzen (z.B. mit gemahlenem Koriander und Liebstöckel, eine feine Currymischung oder was dein Herz begehrt).
Je nach Lust gebe ich manchmal etwas Orangensaft, en paar Karotten oder Kokosmilch dazu (dem könnt ich dann auch Freestyle Erde-Suppe sagen). Servieren mit Kürbiskernöl, Kürbiskernen oder je nach deiner Fantasie und wichtig, genüsslich essen.
Akupunktur als feine Unterstützung
Denkst du daran, dass eine Akupunktur-Behandlung für dich hilfreich sein könnte? Unabhängig davon, ob Beschwerden mehr im körperlichen oder emotionalen Erleben sind, die chinesische Medizin hat gute Antworten darauf.
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