Gehen wir es also an, die Kunst mit dem Trödeln, die uns irgendwie abhanden gekommen ist. Ganz praktisch und zugleich liebevoll mit uns selber.
Auf meinen letzten Artikel habe ich einige Reaktionen von Leserinnen bekommen, die es tatsächlich gut hin bekommen zu trödeln. Und dazu noch ganz ohne Stress und schlechtes Gewissen. Wie grossartig ist das denn?
Ganz eindeutig im Vorteil scheinen Tierhaltende zu sein. Wenn der tägliche Spaziergang mit der Fellnase nicht zu einem weiteren To do verkommt, bietet sich das unterwegs sein, zum Beispiel ganz hündisch der Nase nach, gerade zu an. Wer auch schon mit einem betagten Tier gelebt hat, weiss, entweder du trödelst mit oder du bist verloren.
Kinder, oh Kinder – hochbegabte Trödler*innen. Das Problem hier scheint zu sein: Trödelnde Kinder passen nicht in einen durchstrukturierten Alltag. Gib mal trödeln in google ein und dann weisst du, wovon ich spreche.
Prominent erscheinen ganze Artikel auf verschiedenen Elternseiten mit dem Thema, wie du dem Kind das Trödeln mehr oder weniger nett abtrainieren kannst. Schräg – nicht?
Hingabe an das, was jetzt ist
Eine ganz interessante Perspektive liefert eine Leserin, die schreibt: ganz Gegenwärtig sein im jetzigen Moment, gepaart mit Selbstliebe und einem einladenden Ort, lässt das Trödeln ganz leicht erscheinen.
Zu wissen, dass ich jetzt voll und ganz trödeln kann, später dann mit gleicher Hingabe die anstehenden Aufgaben erledigen werde, gibt den erlaubenden Rahmen dafür.
Das Erlaubende! Diese Leserin spricht etwas ganz wichtige an. Wann erlaubst du es dir zu trödeln?
Wenn du jetzt noch nicht die/der Trödler-Crack bist, empfehle ich dir, mit kleinen Schritten anzufangen.
- Ganz zu Beginn steht die Erlaubnis dazu. Erlaube dir, eine gewisse Weile zu trödeln. Wie wär‘s mit 5 Minuten? Es darf natürlich gerne mehr sein.
- Geh in Aktion, bewege dich dazu, mach eine Runde um dein Haus. Hauptsache du gehst. Trödeln ohne zu gehen ist eine anspruchsvolle Disziplin und führt wie eine Leserin geschrieben hat zu Meditation ohne Gedanken. Chapeau! Das ist aber definitiv nichts bei einem (Neu)beginn.
- Solltest du zu jener Gattung Mensch gehören, die immer zuerst dies oder jenes noch erledigen wollen, bevor sie sich den Spass gönnen, dann setz dir eine Zeit auf deinem Smartphone, wähl einen wunderbaren Ton und wenn dieser erklingt, lass alles (ja alles – oder immerhin so ziemlich alles) stehen und liegen und mach dich auf zum Trödeln.
Und – was hast du davon, wenn du trödelst?
Mit der Zeit wird dir Trödeln sehr viel Spass machen. Du wirst dich entspannen, ruhig werden, wirst dich erholen und Kraft sammeln. Dein Körper wird es dir danken. Ich bin überzeugt, trödeln führt auch zu Achtsamkeit. Du musst da nichts weiter dafür tun. Sie wird von alleine auftauchen.
Lass dich nicht entmutigen, wenn du beim ersten Mal um deinen Block läufst und darüber nachdenkst, was du als nächstes erledigen wirst, wenn du zurück kommen wirst.
Das ist normal, wenn du keine Gewohnheit hast. Es zeigt dir schonungslos auf, wie dringend nötig du es hast, eine für dich stimmige Form des Trödelns zu finden.
Dann lasst uns also beginnen: auf zum fröhlichen Trödeln!
Mehr Informationen zu O. Fred Donaldson und seiner Forschung zum ursprünglichen Spiel gibt es hier: Original Play
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2 Antworten auf „Trödeln, so schaffst es auch du“
Liebe Doris, dein Artikel macht grosse Lust, das Trödeln auszuprobieren. Heute morgen bin ich am Morgen an der Sonne gesessen und habe mich bescheinen lassen. Das tut super gut und wärmt bis ins Herz. Danke für diesen Text. Kinder die spielen sind ganz bei sich und im Hier und Jetzt. Einfach wunderbar.
Liebe Brigitte
Ich wünsche dir in diesem Sinne auch ganz viel kindliche Energie. Sehr herzlich Dor